VIELFALT DER MÄNNLICHKEITEN
Hast du unter einer dominaten Männlichkeitsvorstellung gelitten?
Nicht nur unter der Vorstellung! die betrifft mich als Frau ja weniger, aber unter der realen Dominanz, die sich viele Männer erlauben - sei es in politischen Zusammenhängen, sei es auf der Strasse, sei es im Sexuellen. Ob sie sich nicht so verhalten würden, wenn sie nicht dächten, dass dies nun mal zu ihrem Rollenbild gehört, ist manchmal schwer zu beurteilen.
Nicht direkt. Aber vor allem in der häufig patriarchalisch, alpha-Männchen geprägten Berufswelt musste ich mir ein Umfeld suchen, das für mich passte. Zum Glück habe ich es gefunden.
In verschiedener Weise und unterschiedlich stark, aber stets im Zusammenhang mit körperlicher Bedrohung im öffentlichen Raum. In Kneipe am frühen Abend (Scheiss Lesbe=*), im Getränkemarkt am frühen Morgen (Tritt gegen Auto), in SB am Nachmittag (*). Zuhause nicht. Am meisten leide ich darunter, dass andere psychische und physische Gewalt erleiden müssen (familiäre Tyrannei, Missbrauch, Übergriffe, Vergewaltigung), was ich noch nicht erleben musste.
Nein.
Ja ganz viele. Vor allem als homosexueller männlich gelesener mensch
Ja, immer dann, wenn Männer sich in einer Art und Weise verhalten, die wohl nicht mit ihren wirklichen Wünschen zu tun hat, sondern mit dem, was sie meinen als "Mann" tun zu müssen.
Im Militär ein bisschen.
Nein.
Auf der Suche nach meiner Identität war ich einige Jahre Frauen, mit denen ich nicht befreundet bin, als Objekt gesehen. Ich habe in dem staren Regelwerk Halt gesucht. Den habe ich nicht gefunden.
Etliche solcher Momente. Ich sehe täglich verschiedene Formen von Gewalt und Dominanz. Diese übergriffigen Verhalten zeigen sich in verschiedenen stärkegraden, innerhalb des geistigen, emotionalen, körperlichen und energetischen Bereiches. Häufig entstehen sie aus Unachtsamkeit. Sie können von allen Geschlechtern ausgeübt werden. Als Frau ist die sexualisierte Gewalt oft präsent - als Frau oder Kind zusätzlich noch die sexuelle Gewalt. Von anderen ausgelebte Macht kann in Ohnmacht führen.
Jein -> wie stark das mit Männlichkeit oder mit sonstigen unaufgeräumten seelischen / psychischen Themen zu tun hatte, finde ich schwierig zu sagen.
Als man mich auslachte, weil ich komisch, nerdy oder sonst nicht so zu den coolen sportlichen Jungs dazugehörte.
Ich entziehe mich durch die Wahl meines Umfelds einer solchen Männlichkeitsvorstellung. Ich erlebe jedoch die Auswirkungen bzw. die Ursachen. Das Arbeiten mit Kindern hat mir aufgezeigt, wie früh Geschlechterrollen erlernt werden, und dass bereits Kinder eine Kontrollfunktion einnehmen, indem sie auf geschlechternonkonfromes Verhalten hinweisen. Auch Erzieher*innen müssen beginnen ihre Verantwortung wahrzunehmen und das Verhalten der Kinder unabhängig von ihrem Geschlecht gleich zu behandeln.