26 Jahre, Feminist*in, Sozialarbeiter*in

ANNA-BÉATRICE

Wärst du gerne männlicher?

Ich sympathisiere mit dem weiblichen Geschlecht, fühle mich aber eher nonbinär. Nein, das Wort ist für mich nur mit sozialen Bedeutungen gefüllt. Ich wäre manchmal gerne vieles mehr oder weniger, das hat für mich aber nichts mit männlicher zu tun.


Gab es Momente in deinem Leben, in denen du unter den Auswirkungen einer dominanten oder aggressiven Männlichkeitsvorstellung gelitten hast?

Da ich als Frau* gelesen werde, wird mein Körper objektifiziert und sexualisiert. Für mich bedeutet es mehr Einsatz, gehört und ernst genommen zu werden. Das hängt mit dominanten Männlichkeitsvorstellungen zusammen und stört mich.


Was hat Männlichkeit mit Gewalt zu tun?

Männer* werden dazu sozialisiert dominant und aggressiv zu sein. Sie dürfen keine Gefühle zeigen, müssen in den Militärdienst und stets die Kontrolle behalten. Enge Geschlechterstereotypen können zu Gewalt gegen sich selbst und andere führen. Männlichkeiten und Gewalt sind historisch und sozial eng verknüpft.


Welche Männlichkeiten können Vorbild sein?

Vielfältige, bunte, fürsorgliche, rücksichtsvolle und reflektierte Männlichkeiten - und noch toller wär‘s, wenn wir endlich ganz weg kommen von diesen binären Vorstellungen.